Haftung vum Virus un Géigenstänn


Mir hun eis d'Folg 14 vum Podcast mam Virologen Christian Drosten ugelauchtert an wichteg Informatiounen fir iech zesummengefaasst.

Vor kurzem wurde eine Forschung über die Stabilität des Virus an Gegenständen veröffentlicht. Die Schlussfolgerungen aus diesem sehr einfachen Test führen dazu, dass Personen, welche sich schützen möchten falsche Prioritäten setzen.

Bei diesen Tests wird auf eine Oberfläche aus Kunststoff, Papier oder Metall ein Tropfen Viruslösung aufgetragen und dann nimmt man den wieder auf und tut ihn in eine neue Flüssigkeit und das ist dann der Test, ob das Virus noch infektiös ist. Wenn man sich diese Daten in diesem Paper anschaut, ist gar nicht klar wieviel Virus auf die Testoberflächen aufgetragen wurden. Es ist aber ein großer Unterschied ob dieses Virus in einem großen oder kleinen Flüssigkeitstropfen ist oder in einem Tropfen der fast gar kein Volumen hat. 

Es ist schon so, dass man nach 24 Stunden noch Infektiosität nachweisen kann, aber es ist sehr sehr wenig. Man startet mit 10.000 infektösen Einheiten und nachher sind das dann deutlich weniger als 10 infektiöse Einheiten. Die Frage ist dann, ob wenn man dies an die Finger kriegt und an den Mund, ob da noch was Infektiöses übrigbleibt. Das verdünnt sich ja auf dem Finger nochmal und kommt dann mit dem saueren Milieu mit der Haut in Kontakt. Und das kann man in so einfachen Experimenten nicht simulieren.

Diese Untersuchung ist extrem simpel und die Schlussfolgerungen werden ganz schnell missverstanden. Schaut man sich die Ergebnisse genauer an, sieht man einen rapiden Abfall in allen Experimenten, egal welche Oberfläche belegt wurde, in den ersten 8 Stunden. Dies liegt vermutlich an der Austrocknung des Virus. Hustet man sich im Alltag z.B. in die Hand und wir fassen dann auf eine Türklinike, dann ist dieser Flüssigkeitsfilm an der Türklinike fast nicht mehr zu messen und der trocknet wahrscheinlich viel schneller aus als das Tröpfchen, was im Labor aufgetragen wurde. Ein Zellkulturmedium ist wirklich nicht das gleiche wie ein ausgehusteter Schleim oder Speichel. Deswegen muss man ganz vorsichtig sein mit solchen wissenschaftlichen Daten. Die sind so simpel dass die reelle Situation nicht abgebildet wird.

Dann steht ein falscher Eindruck und die Person die sich schützen möchte setzt falsche Prioritäten. Sie fasst dann vielleicht keine Türklinike mehr an obwohl „den anderen Personen nahekommen“ eine viel wichtigere Rolle spielt bei solchen Tröpfcheninfektionen. Die Übertragung über die Atemwege spielt nämlich eine wichtigere Rolle als die Übertragung über die Hände.


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